In aller KĂĽrze

  • Bist Du in abgeschiedenen Gegenden unterwegs, bleibt Dir oft nur ein Standortwechsel, um den Mobilfunkempfang zu verbessern. 
  • In Grenzregionen kann Dir Roaming weiterhelfen: Ein ausländisches Netz stellt möglicherweise ein stärkeres Mobilfunksignal bereit. 
  • Kommt es Dir darauf an, unabhängig vom Handynetz erreichbar zu sein, ist das Satellitentelefon eine Alternative. Wahlweise kannst Du Dir auch einen SAT-Messenger zulegen, diese Geräte verschicken Nachrichten, können aber nicht telefonieren. 
  • Bist Du allein darauf aus, im Notfall Hilfe rufen zu können, kann das möglicherweise Dein Smartphone ĂĽbernehmen. Hersteller wie Apple, Samsung und Google statten ihre Geräte mit einer Notruf-Funktion via Satellit aus. 

Allzweckwaffe Smartphone: Das Handy ist zu unserem liebsten Gadget avanciert. Es hat die Fotokamera abgelöst, ist unsere interaktive Kommunikationszentrale und unsere mobile Spielekonsole. Doch es gibt Orte, an denen uns sein gigantischer Funktionsumfang nicht weiterbringt. Der Grund: Bei mangelndem Mobilfunkempfang sind die zahlreichen App-Helferlein nutzlos. 

Doch woran liegt es, dass die Mobilfunknetze noch immer nicht ĂĽberall verfĂĽgbar sind? Die offensichtlichste Ursache: Die Infrastruktur der Mobilfunknetze reicht nicht bis in jeden entlegenen Winkel. Das trifft auf den Himalaya wie auf Deutschland zu. Der schlechte Handyempfang rĂĽhrt in abgeschiedenen Gegenden zusätzlich daher, dass wenige Mobilfunkmasten groĂźe Flächen abdecken mĂĽssen, die Funkwellen dabei aber von geografischen Hindernissen wie Bergen oder Wäldern gestört werden. Auch starker Regen oder Schneegestöber können das Mobilfunksignal schwächen.  

Bist Du fernab der Zivilisation unterwegs, kann es mit dem Handyempfang mau aussehen. Immerhin kannst Du derlei Umstände einkalkulieren und Dich vorbereiten – wenn nötig. 

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Ein Mobilfunknetz besteht aus zwei wesentlichen Komponenten. Im Kernnetz versammeln sich die Vermittlungsstellen, die die Nachrichten und Bilder, die Du verschickst, an den Funkmast weiterleiten, der dem Empfänger am nächsten ist. Die Funkmaste bilden also den zweiten entscheidenden Teil der Infrastruktur. Jeder Mobilfunkmast hat einen gewissen Empfangsbereich, den er abdeckt. Dieser Bereich wird Funkzelle genannt. So setzt sich ein Mobilfunknetz aus ganz vielen wabenförmigen Funkzellen zusammen.  

In Ballungsräumen stehen die Funkmasten engmaschig. In dĂĽnn besiedelten Regionen erhöht sich die Distanz zwischen den Mobilfunkstationen. So entstehen Funklöcher und Dir fehlt auf einer Wanderung der nötige Empfang, um Deine EindrĂĽcke mit Deinen Liebsten zu teilen.  

Einen Unterschied macht zusätzlich die Art des genutzten Netzes: Die Mobilfunkstandards 4G und 5G bieten in urbanen Gegenden hervorragende Geschwindigkeiten, aber 2G-Netze können in abgelegenen Gebieten stabiler sein, da sie ĂĽber größere Distanzen funken. Videoanrufe funktionieren darĂĽber nicht, ebenso wenig wie das Hochladen von prächtigen Landschaftsbildern auf Social Media-Plattformen. Doch ist ein verfĂĽgbares 2G-Netz stark genug, um einen Notruf abzusetzen. 

Bist Du in einem abgeschiedenen Winkel unterwegs, brauchst dennoch Mobilfunkempfang, gibt es ein paar Kniffe, mit denen Du nachhelfen kannst:  

  • Standort wechseln: Befindest Du Dich in einem Tal oder im dichten Wald unterwegs, kann das Signal blockiert werden. Ein kleiner Standortwechsel, wie das Aufsuchen höher gelegenen Orte oder offener Flächen, kann bereits helfen, das Signal zu verbessern. 
  • Roaming aktivieren: Befindest Du Dich in einer Grenzregion, kann das ausländische Mobilfunknetz Abhilfe schaffen. Aktivierst Du auf dem Smartphone die Roaming-Funktion, verbindet sich das Gerät automatisch mit dem stärksten verfĂĽgbaren Netz. Alternativ kannst Du das Mobilfunknetz auch manuell auswählen. Diese Funktion steht Dir innerhalb Deutschlands nicht zur VerfĂĽgung. Als Telekom-Kunde kannst Du zum Beispiel nicht ins o2-Netz wechseln. 
  • Funktechnologie manuell auswählen: Die meisten Smartphones sind so konfiguriert, dass sie sich automatisch ĂĽber die leistungsstärkeren Funkstandards LTE und 5G verbinden wollen. Gerade in abgelegenen Gebieten ist – wenn ĂĽberhaupt – das 2G-Netz besser ausgebaut. In den Netzwerkeinstellungen kannst Du Dein Smartphone so einstellen, dass es vorrangig nach einer 2G-Verbindung sucht. 
  • Headset einstecken: Hast Du ein Headset dabei, kannst Du bei schlechtem Empfang das Smartphone zumindest so ausrichten, dass Du ausreichend Netz fĂĽr einen Notruf hast. 

Du hast die Möglichkeit, Dich auf Deiner Tour durch ein entlegenes Gebiet unabhängig vom Mobilfunknetz zu machen. Die Lösung heiĂźt Satellitentelefon. Wobei es nicht zwangsläufig ein Telefon sein muss. Anbieter wie Garmin stellen auch reine Messenger-Geräte her, die Nachrichten via Satellitennetz versenden. Auch ĂĽber die SAT-Messenger lässt sich ein internationaler Notruf als Textnachricht absetzen. Ebenso kannst Du Deinen Standort ĂĽber das Gerät mit Freunden und Familie teilen.  

Diese Option ist mit zusätzlichen Kosten verbunden. Einerseits benötigst Du ein Gerät, andererseits musst Du auch einen Tarif fĂĽr das Satellitennetz, das Du verwenden möchtest, abschlieĂźen. AuĂźerdem können weitere GebĂĽhren fĂĽr die Nutzung der Satellitenverbindung anfallen.  

Wie beim Mobilfunk hast Du die Wahl zwischen verschiedenen Anbietern: Iridium, Thuraya, Immarsat oder Starlink stehen unter anderem zur Wahl. Doch nicht alle Satellitennetze warten mit einer globalen Abdeckung auf. So deckt Thuraya beispielsweise nur weite Teile Europas, Asiens und Afrikas ab. 

Smartphones auf Satelliten-Empfang

Geht es Dir allein darum, auf einer Tour durch einsame Gegenden im Notfall Hilfe rufen zu können, kannst Du gegebenenfalls auf Dein Smartphone vertrauen. Apple hat mit dem iPhone 14 die Funktion Notruf SOS eingeführt. Darüber lässt sich ein Notruf über eine Satellitenverbindung absetzen, falls Du keinen Mobilfunkempfang hast. Die Funktion steht aber nicht in allen Ländern zur Verfügung. Die gleiche Funktion hat Samsung seiner Galaxy S24-Serie spendiert. Und Google hat sie mit der Pixel 9-Reihe eingeführt. Weitere Androiden erhalten den Notruf über Satelliten mit dem Update auf Android 15. Das neue Google-OS wird seit Ende 2024 ausgerollt. 

Wir sind gewöhnt, ständig erreichbar zu sein, jederzeit bei Instagram & Co. Nachzuschauen, was gerade im Trend ist. Doch an manchen Orten lässt uns das Mobilfunknetz im Stich. Wie Du mit den Funklöchern umgehst, hängt natĂĽrlich davon ab, in welcher Situation Du Dich befindest. Bei einem einsamen Trip durch die Mongolei ist sicherlich ein alternatives Kommunikationsmittel wie das Satellitentelefon angebracht. Bewegst Du Dich bei einer Wanderung durch die Berge durch gelegentliche Funklöcher, kannst Du die digitale Auszeit sicherlich gut verkraften. 

Häufige Fragen zum Handyempfang in der Einöde

Welche Geräte brauche ich, um den Empfang zu verbessern? 

FĂĽr bessere Signalstärke eignen sich externe Mobilfunkantennen oder Signalverstärker. Die Geräte benötigen allerdings eine externe Stromversorgung. Satellitentelefone sind eine Option fĂĽr sehr abgelegene Gebiete. 

Wie beeinflusst der schwache Empfang die Akkulaufzeit meines Handys? 

Ein schwaches Signal lässt Dein Handy stärker nach einem Netz suchen, was die Akkulaufzeit deutlich verkĂĽrzt. Es hilft, in Gebieten mit schlechtem Empfang den Flugmodus zu aktivieren und nur bei Bedarf nach einem Signal zu suchen. 

Welche Möglichkeiten habe ich, meine Geräte in abgelegenen Gebieten aufzuladen? 

FĂĽr das Aufladen in abgeschiedenen Regionen bieten sich Powerbanks, Solarladegeräte oder 12V-Adapter fĂĽr Fahrzeuge an. Powerbanks mit hoher Kapazität (zum Beispiel 20.000 mAh) sind ideal fĂĽr längere Aufenthalte. 

Welcher Mobilfunkanbieter bietet die beste Abdeckung in ländlichen Gebieten? 

Die Netzabdeckung variiert je nach Region und Provider. In Deutschland liefern die drei Netzbetreiber Telekom, Vodafone und TelefĂłnica nahezu flächendeckende Mobilfunknetze. Grundsätzlich gilt das Telekom-Netz als das am besten ausgebaute. Dennoch kann es in manchen ländlichen Regionen vorkommen, dass die Netze von TelefĂłnica oder Vodafone dort eine bessere Abdeckung bietet. Daher lohnt es sich, vorher die Netzabdeckungskarten der Anbieter zu prĂĽfen. 

Was tun, wenn gar kein Mobilfunkempfang möglich ist? 

In sehr abgeschiedenen Gebieten kannst Du auf Satellitentelefone oder spezielle Notfall-Messenger-Dienste wie Garmin InReach zurĂĽckgreifen, die Verbindungen ĂĽber ein Satellitennetz aufbauen. Diese Geräte senden im Notfall auch Hilferufe an internationale Notdienstnummern. 

Autorenporträt Jenny Bernard

Jennys erstes Handy war ein Nokia 5110 im peppigen Blau. Seither weint sie der guten alten Telefonzelle keine Träne mehr nach. Das Schreiben hat sie bei verschiedenen Tageszeitungen gelernt. Geht’s um Smartphones ist sie wegen ihres ĂĽber Jahre angehäuften Know-hows die erste Anlaufstelle fĂĽr Familie und Freunde.

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