Eine Frau bezahlt ihren Einkauf kontaktlos mit dem Handy.

Hat das gute alte Portemonnaie ausgedient? Den Eindruck kann man leicht gewinnen, wenn man beim Shoppen etwas genauer hinschaut. Immer mehr Leute kramen gar nicht mehr nach dem Geldbeutel, sondern zücken einfach ihr Smartphone. Das halten sie kurz ans Lesegerät an der Kasse und schon verschwinden sie mit ihrem Einkauf. Was ist passiert? Sie haben mit ihrem Handy bezahlt. Das geht schnell und ist ähnlich sicher wie das kontaktlose Bezahlen mit Karte. Was zudem in Zeiten der Corona-Pandemie von Bedeutung ist: Das kontaktlose Bezahlen ist deutlich hygienischer als das Hantieren mit Bargeld.

Mittlerweile folgen auch in Deutschland immer mehr Geschäfte dem Trend. Sie statten ihre Kassen mit der notwendigen Technik fürs kontaktlose Bezahlen aus. Das funktioniert mit der Bankkarte oder eben auch mit dem Smartphone. Da wir das heutzutage fast immer griffbereit haben, wird daraus vielleicht die gängigste Zahlungsart. Wenn wir nicht nur den Kaffee bei Starbucks, sondern auch den neuen Schrank bei Ikea bargeldlos mit dem Handy bezahlen, kann in Zukunft wohl das Portemonnaie zu Hause bleiben.

Mit Deinem Handy bezahlen: schnell und kontaktlos

An der Supermarktkasse: Noch hastig die letzten Produkte im Einkaufswagen verstauen, dann schnell den Geldbeutel finden. Tja, das war’s mit schnell. Der steckt natürlich ganz unten, begraben unter Trinkflasche, Lektüre für unterwegs und dem Schnuffeltuch des Kindes. Die gute Nachricht: Die Kramerei kannst Du Dir getrost ersparen. Möglich macht’s NFC. Dank der Technologie kannst Du kontaktlos und bargeldlos mit Deinem Handy bezahlen. Das dauert nur wenige Sekunden. Bei geringen Beträgen funktioniert die Zahlung in der Regel ohne Eingabe der PIN oder Unterschrift. Bei Beträgen über 25 Euro wirst Du aufgefordert, Deine PIN am Kassenterminal einzugeben. Doch das ist wie bei der Girokarte rasch erledigt. Was musst Du tun, um Dein Smartphone als Zahlungsmittel zu nutzen? Du musst Dein Handy einmalig fürs Mobile Payment einrichten.

Die Vorteile vom mobilen Bezahlen

  • Die Vorzüge des Mobile Payment liegen klar auf der Hand: Wer das Portemonnaie in der Tasche lässt und stattdessen zum Smartphone greift, ist rascher an der Kasse vorbei.
  • Das lohnt sich nicht nur für Kunden, sondern auch für die Händler, die in eine entsprechende NFC-Technologie investieren. Die Kunden stehen nicht so lange in der Schlange und die Verkäufer können in der gleichen Zeit mehr von ihnen bedienen.
  • Es ist unkompliziert. Alles, was Du tun musst, um die Zahlung abzuschließen, ist, Dein Smartphone ans Kassenterminal zu halten. Bei höheren Beträgen folgt noch die PIN-Eingabe. Doch auch das ist schnell erledigt.
  • Das kontaktlose Bezahlen mit dem Handy ist zudem hygienischer als der Griff in den Geldbeutel. Es wird nichts hin und her gereicht. Außerdem beschweren die Wechselmünzen Dein Portemonnaie nicht länger.
  • Der Verzicht aufs Bargeld bringt einen weiteren Vorteil mit sich. Du sparst Dir den häufigen Gang zur Bank.
  • Entscheidest Du Dich für mobiles Bezahlen, genießt Du noch einen weiteren Vorteil. Du behältst auf Deinem Handy Deine Ausgaben im Blick. Eine App liefert die entsprechende Aufstellung. So weißt Du genau, wann Du Dein Budget sprengst.
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Mit dem Handy bezahlen: Wie funktioniert’s?

Die Deutschen zahlen am liebsten bar. Doch allmählich lösen sie sich von der liebgewonnenen Gewohnheit. Mehr und mehr entscheiden sich für die komfortable Art, mit dem Handy zu bezahlen. So mancher schreckt jedoch noch zurück. Zu kompliziert erscheint ihm das Verfahren. Schließlich muss der NFC-Chip aktiviert werden und er muss eine Wallet-App einrichten. Doch das war’s schon. Kein Grund, auf die bequeme Zahlungsart zu verzichten.

Ein weiterer Aspekt ist das Thema Sicherheit, der den einen oder anderen möglicherweise abhält, aufs Mobile Payment umzusatteln. Doch das Verfahren gilt als ähnlich sicher wie das kontaktlose Bezahlen mit Karte, wie die Verbraucherzentrale berichtet. Wer mit seiner Kreditkarte oder seiner Girocard bezahlt, nutzt dabei die gleiche Technologie. Der Datenaustausch via NFC erfolgt über einen Abstand von nur wenigen Zentimetern. Auch arbeitet die Technik mit der aktuell sichersten Verschlüsselung.

Zudem haben Banken und App-Anbieter für das Bezahlen mit dem Handy zusätzlichen Schutz eingebaut. Üblicherweise wird bei Beiträgen über 25 Euro die PIN abgefragt. Daneben legen sie ein Limit fest, wie oft Du kurz hintereinander auch kleinere Summen ohne zusätzliche Freigabe mit dem Hand bezahlen kannst.

Die Voraussetzungen fürs kontaktlose Bezahlen mit dem Handy

Bevor Du loslegen kannst, sind drei Voraussetzungen zu erfüllen. Danach kannst Du problemlos in vielen Geschäften mit dem Handy bezahlen. Welche Läden die kontaktlose Zahlungsmethode akzeptieren, erkennst Du am Kassenterminal. Zeigt es das Wellensymbol der NFC-Technologie, kannst Du dort mit dem Smartphone bezahlen. Das Wellensymbol ähnelt einem auf die Seite gelegten WLAN-Icon.

  1. Voraussetzung Nummer eins für Mobile Payment ist also ein Handy, das mit einem NFC-Chip für den drahtlosen Datenaustausch ausgestattet ist. Die meisten jüngeren Modelle selbst der Einsteiger- und Mittelklasse verfügen über den Standard. Apple stattet seine Smartphones seit dem iPhone 6 mit dem NFC-Chip aus. Bei Android-Handys hilft ein Blick in die Einstellungen weiter. Ist unter dem Menüpunkt Drahtlos & Netzwerke NFC aufgeführt, ist die Technik auch an Bord.
  2. Als zweites muss ein Bezahldienst her. In der Wallet-App werden die Zahlungsinformationen wie Kreditkarte oder Girokonto hinterlegt. Auch Guthabenkarten funktionieren. Die mittlerweile gebräuchlichsten Dienste in Deutschland sind Apple Pay und Google Pay. Besitzer eines Samsung-Smartphones können zu Samsung Pay greifen. Doch auch etliche Banken bieten eigene Wallet-Apps fürs kontaktlose Bezahlen mit dem Handy an.
  3. Zu guter Letzt braucht es an der Kasse eines Geschäfts ein NFC-fähiges Terminal. Bereits 2015 richteten die ersten Läden in Deutschland den Service ein. Seither sind es stetig mehr geworden. Ob Du kontaktlos bezahlen kannst, erkennst Du am Wellensymbol am Kassenterminal.
Das Wellensymbol verrät Dir, ob Deine Karte oder das Kassenterminal die NFC-Technologie beherrscht.
© ING Pressebild

Die Technik hinter dem Bezahlen mit Handy

Was ist nun NFC genau? Das Kürzel steht für Near Field Communication (deutsch: Nahfeldkommunikation). Der Standard dient dem Datenaustausch auf kurze Distanz. Maximal vier Zentimeter darf das Smartphone oder auch die NFC-fähige Bankkarte vom Kassenterminal entfernt sein. Andernfalls funktioniert die Übertragung nicht.

Die beiden Geräte tauschen per Funk die Bezahldaten aus. Die Übertragungsgeschwindigkeit liegt bei 424 Kilobyte pro Sekunde. Theoretisch lassen sich auch Daten von einem Handy aufs andere via NFC übertragen. Da der Standard jedoch deutlich langsamer als Bluetooth ist, eignet er sich nur für kleine Datenmengen wie Kontakte. Mit Bildern oder Videos ist die Technik überfordert.

Wenn Du bargeldlos mit Deinem Handy bezahlst, überträgt es die dafür nötigen Informationen direkt vom Server des Pay-Service-Anbieters. Deine Kreditkartennummer wird dabei nicht verwendet. Sie wird durch einen daraus abgeleiteten Begriff – das sogenannte Token – ersetzt. Das Token ist ein Platzhalter im Klartext für zum Beispiel die Kreditkartennummer.

Die Energie für die Übertragung zieht der NFC-Chip aus dem elektromagnetischen Feld, das das Lesegerät erzeugt. Nun können die beiden Geräte miteinander kommunizieren. Allerdings funktioniert dies immer nur in jeweils eine Richtung. Das Lesegerät an der Kasse fragt also Informationen ab. Anschließend beantwortet Dein Handy die Anfrage. Das geht natürlich viel schneller, als es dauert, den Vorgang zu beschreiben.

Und so geht das Bezahlen per Smartphone

Grundsätzlich ist das kontaktlose Bezahlen mit dem Handy sehr einfach. Hast Du den NFC-Standard in Deinem Smartphone aktiviert, eine Wallet-App aus dem App-Store installiert und eingerichtet, kann es schon losgehen. Übrigens ist die Technologie im iPhone bereits ab Werk eingeschaltet.

Stehst Du nun an der Supermarktkasse und möchtest bargeldlos bezahlen, hältst Du Dein Smartphone einfach vors Lesegerät. Automatisch tauschen Handy und Kassenterminal die Bezahlinformationen aus. Erledigt. Na ja, fast. In der Regel wirst Du bei Beträgen über 25 Euro gebeten, Deinen Einkauf per PIN, Fingerabdruckscan oder Gesichtserkennung zu bestätigen. Die Summe wird von dem Konto oder der Kreditkarte, die Du in der Wallet-App hinterlegt hast, abgebucht. Schneller und unkomplizierter geht Bezahlen nicht.

Die Anbieter für Mobile Payment: Geht’s gar ohne NFC?

Welche App soll’s sein? Das hängt zunächst einmal vom Betriebssystem Deines Smartphones ab. Die beiden Platzhirsche, um mit dem Handy zu bezahlen, sind auch in Deutschland Apple Pay für iOS und Google Pay für Android. Als Nutzer eines Samsung-Smartphones kannst Du gar wählen zwischen Googles Bezahldienst und Samsung Pay.

Doch es gibt auch andere Bezahldienste. Unter anderem haben einige Banken eigene Apps fürs Mobile Payment entwickelt. Darunter sind unter anderem die Sparkasse, die Volks- und Raiffeisenbank, die Postbank oder die Deutsche Bank. Die Apps stehen Kunden in Googles Play Store zur Verfügung. Wer ein Samsung-Handy benutzt, kann auch den NFC-Service des koreanischen Herstellers verwenden.

Es geht auch ohne NFC-Chip. Beispielsweise lässt sich über die Payback-App kontaktlos mit dem Handy bezahlen. Dazu generiert die App einen QR-Code, der am Kassenterminal eingelesen wird. Einen kleinen Haken hat die Sache allerdings: Payback Pay funktioniert nur bei Partnern des Punkte-Sammel-Systems. Doch ist die Liste inzwischen ganz schön lang. Wie bei den NFC-Apps muss zunächst ein Zahlungsmittel hinterlegt werden. Danach erstellt die App für jeden Bezahlvorgang einen neuen Code.

Datenschutz und mobiles Bezahlen

Eines ist klar: Wer sich dafür entscheidet, mit dem Handy zu bezahlen, bleibt nicht anonym. Du teilst Dein Kaufverhalten auf jeden Fall mit dem Anbieter der App. Die Verbraucherzentrale weist darauf hin, dass auch weitere Unternehmen von Deinen Zahlungsabwicklungen erfahren könnten. Das hängt davon ab, ob Du den Dienst eines Kreditinstituts, eines Zahlungsdienstleisters oder eines Handelsunternehmens nutzt. Aus Deinem Einkaufsverhalten können beispielsweise Analyse-Firmen Nutzerprofile erstellen. Die wiederum werden genutzt, um personalisierte Werbung zu schalten. Grundsätzlich gilt für Apps Deiner Bank, dass sie weniger Interesse daran hat, Dein Konsumverhalten auszuwerten. Mit Gewissheit lasse sich dies dennoch nicht ausschließen, so die Schlussfolgerung der Verbraucherzentrale.

Mit Handy bezahlen: Das Fazit

Schnell, unkompliziert, einfach praktisch ist das mobile Bezahlen mit dem Handy. Die mühselige Suche nach passendem Kleingeld gehört der Vergangenheit an. Zudem bleibt Deine Bankkarte sicher in Deinem Portemonnaie. Kontaktlos zu zahlen, sei ebenso sicher wie die gewöhnliche Kartenzahlung, bei der Du Deine Karte ins Lesegerät steckt. Darauf verweisen laut Focus Banken und Kreditkarteninstitute. Auch ist es hygienischer, wenn Du kontaktlos mit dem Handy bezahlst.

Alles, was Du fürs mobile Bezahlen benötigst, ist ein Smartphone mit NFC-Chip und einen eingerichteten Bezahldienst wie Apple Pay, Google Pay oder Mobiles Bezahlen von der Sparkasse. Die meisten Handys, selbst Einsteigermodelle, sind inzwischen mit dem Chip für den Datenaustausch via NFC ausgestattet. Dann fehlt noch die passende Kasse, die die Technologie unterstützt. Davon gibt es in Deutschland gut eine halbe Million. Und jeden Tag statten mehr Händler ihre Kassensysteme mit dem NFC-Standard aus.

Entscheidest Du Dich dafür, per Handy zu bezahlen, behältst außerdem Deine Ausgaben im Blick. Die Apps der Bezahldienste listen Deine Kosten auf. So kannst Du sogar einfacher auf Dein Budget achten.

Autorenporträt Jenny Bernard

Jennys erstes Handy war ein Nokia 5110 im peppigen Blau. Seither weint sie der guten alten Telefonzelle keine Träne mehr nach. Das Schreiben hat sie bei verschiedenen Tageszeitungen gelernt. Geht’s um Smartphones ist sie wegen ihres über Jahre angehäuften Know-hows die erste Anlaufstelle für Familie und Freunde.

3 Kommentare

  1. Mobile Bargeldlos bezahlen ist gut. Aber gibt noch hacken ausser Läden, wo jein NFC nicht gibt. Mobile bezahlen geht nicht ohne NFC ausgerüsteten Smartphone. Momentan nicht alle Smartphone haben NFC am Board. Deswegen auch Smartphone anbitwr hindern mobile Bezahlen.

    • Hallo Alex. Das ist absolut richtig. Es braucht natürlich auch, wie es in unserem Beitrag steht, ein Smartphone mit NFC-Chip, um kontaktlos zu bezahlen. Doch für immer mehr Smartphone-Hersteller gehört der NFC-Chip zur Grundausstattung, das heißt, selbst ihre Einsteiger-Modelle sind damit ausgerüstet. In unserem Shop führen wir die NFC-Funktion bei den technischen Daten unter dem Punkt “Konnektivität” auf. So kannst Du auf Nummer sicher gehen, falls Du auf der Suche nach einem NFC-fähigen Smartphone bist. Viele Grüße, Jenny Bernard

  2. Ich benutze selbst schon seit einiger Zeit Google Pay und hatte bisher kaum Probleme. Trotzdem ist ein wenig Bargeld hierzulande nie verkehrt, da es immer Orte gibt, an denen nichts anderes akzeptiert wird. Aber ich denke vor allem in der aktuellen Situation werden wir einen ordentlichen Schwung in Richtung bargeldloser Zahlung bekommen. Nationen wie Schweden machen schon längst vor, dass es flächendeckend funktioniert, ich denke das ist nur eine Frage der Zeit. In dem Laden, in dem ich arbeite haben wir in den letzten Jahren auch immer weiter die alten Kassenterminals gegen neue ausgetauscht, an denen keine Barzahlung mehr möglich ist. Über 80% zahlen bei uns mit Karte oder dem Handy, Tendenz steigend.

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