Vier Hände halten die vier Modelle der iPhone 14-Reihe.

Die Wette hätte ich verloren. Ich war felsenfest überzeugt, das neue, größere iPhone 14 würde als Namenszusatz Max erhalten. Analog eben zum Pro Max-Modell. Tja, weit gefehlt. Statt nun also Dein schickes, megagroßes iPhone liebevoll “Mein Max” zu rufen, bleibt nur ein schnödes “Mein Plus”. Nein, das taugt wirklich nicht als Kosename.

Obendrein ist alles nur geklaut, um einen alten Hit der Prinzen zu zitieren. Kommt Dir nämlich das Plus irgendwie vertraut vor, trügt Dich Dein Gefühl nicht. Samsung spendiert seit Jahren dem größeren Basis-Modell seiner S-Klasse eben jenen Namenszusatz. Nun gibt es also neben einem Galaxy S+-Modell mit einem riesigen Display auch ein iPhone Plus, das ähnliche Vorzüge erfüllt.

Zugegeben: So ein pragmatischer Namenszusatz hat seine Vorteile: Du bist zumindest auf Anhieb über einen entscheidenden Unterschied im Bild. Doch irgendwie vermisse ich die guten alten Zeiten, als die Handy-Hersteller noch ihre Fantasie spielen ließen. Was waren damals für hinreißend klangvolle Namen auf dem Markt unterwegs! HTC buhlte mit Desire und Wildfire um die Gunst der Nutzer. Sein Faible für Superhelden konntest Du einst mit dem Griff zum HTC Hero ausleben. Ähnlich kreativ gab sich der französische Hersteller Wiko: Er schickte unter anderem dem Ohr schmeichelnde Modelle wie Rainbow, Fever oder Highway ins Rennen. Ein Herz für Naschkatzen zeigte LG seinerzeit mit seinem beliebten Slider-Handy Chocolate. Zum behüteten Schmuckstück stieg Blackberrys Pearl 8100 auf. Wo also sind die herrlichen Handynamen abgeblieben, die einen bereits emotional ans Gerät banden, bevor man es überhaupt in Händen hielt?!

Immerhin tauchen manche wieder aus der Versenkung auf. So geschehen beim legendären Motorla Razr. Das Klapp-Handy feierte 2019 seine Wiedergeburt als Falt-Smartphone. Übernommen hat Motorola nicht nur den Namen des Kult-Handys. Auch im Design erinnert das Foldable an den Vorgänger. Klar, Apple hat es nicht nötig, mit imponierenden Namen auf Nutzerfang zu gehen. Die iPhone-Anhängerschaft ist besonders treu und wächst stetig. Da kann der US-amerikanische Hersteller problemlos die iPhones weiter durchnummerieren und mit unprätentiösen Namenszusätzen wie Plus hantieren. Konkurrent Samsung hebt zumindest jedes Gerät in galaktische Sphären, steht doch vor jedem Smartphone oder Tablet ein Galaxy. Um die einzelnen Geräte zu unterscheiden ist der südkoreanische Hersteller bereits vor langer Zeit zu einer alphanumerischen Kennzeichnung übergangen. Egal, ob nun S22 oder A53, so richtig emotionsgeladen sind die Smartphone-Namen nicht. Da fällt das Flip4 fast ein bisschen aus der Reihe.

Auch wenn Xiaomi inzwischen dem iPhone-Vorbild folgt und die eigene Flaggschiffreihe nur noch mit einem schlichten Xiaomi XY durchnummeriert, besteht durchaus noch Anlass zur Hoffnung auf ein bisschen Klangvielfalt in der Smartphone-Welt. Motorola verpasst seiner neuen edge 30-Reihe recht ansprechende Zusätze: Ultra, Fusion und Neo heißen die Varianten. Allesamt nicht ganz neu, doch zumindest mit etwas Klang behaftet.

Welcher Handyname hat sich auf ewig eingebrannt? Verrate uns gern Deinen Favoriten. Warum ist ausgerechnet jenes Handy unvergessen für Dich? Teile auch gern Deine Meinung zur Namensgebung für aktuelle Smartphones: Vermisst Du ebenfalls etwas Fantasie? Kommentare sind willkommen!

Jennys erstes Handy war ein Nokia 5110 im peppigen Blau. Seither weint sie der guten alten Telefonzelle keine Träne mehr nach. Das Schreiben hat sie bei verschiedenen Tageszeitungen gelernt. Geht’s um Smartphones ist sie wegen ihres über Jahre angehäuften Know-hows die erste Anlaufstelle für Familie und Freunde. 

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