Die Telekom geht in die Offensive. In einer Faktensammlung, die das Unternehmen zusammengestellt hat, listet die Bonner Firma die Vorteile auf, die sie derzeit gegen die Konkurrenz ins Feld führen kann. Bei den einzelnen Punkten erspart der Konzern dem Leser allerdings eins: den jeweiligen Preis.
In verschiedene Themenbereiche unterteilt die Telekom ihre Argumente, die dem Unternehmen zufolge lediglich darstellen, was firmenintern sowieso als Standard gilt: der Konzern ist in Sachen Festnetz, Mobilfunkt, Cloud, Navigation, Apps und Highspeed-Internetzugang federführend. Die Faktensammlung wirkt auf den ersten Blick so, als sei sie eine interne Argumentationshilfe, etwa für die Mitarbeiter in den Telekom-Shops. Doch bei genauerem Hinsehen stellt sich heraus, dass die Aufstellung für Kunden bzw. Neukunden gedacht ist und zusammenträgt, welche vermeintlichen Vorteile sich aus einer Bindung an die Deutsche Telekom für jeden Einzelnen ergeben sollen. Dabei sind die angegebenen Fakten auch kaum zu widerlegen. Doch wird an einigen Stellen – natürlich – lieber verschwiegen, dass die Preise, mit der die Konkurrenz Kunden anziehen möchte, an vielen einzelnen Stellen besser sind. Doch soll das Geld an dieser Stelle keine Rolle spielen.
Ganz oben in der Faktensammlung, die die Telekom also zusammengetragen hat, sieht sich die Aktiengesellschaft etwa in Sachen Festnetzt. So hat das Unternehmen bereits im Jahr 2012 einen Preis gewonnen, den es 2013 mit dem neuen, IP-basierten Festnetzanschluss behaupten konnte – den Netztest von „Connect“. Auf Glasfaserleitungen soll das Giganet Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 200 Mbit/s erreichen (im Upload immer noch bis zu 100 Mbit/s). Ein schnelleres Netz soll es derzeit nicht geben. Auch in Sachen Mobilfunk vermeldet der Konzern ähnliches. Besonders das relativ neue LTE Plus, das eine Bandbreite bis 150 Mbit/s erreichen kann, wird auf diese Weise beworben.
Festnetz, Mobilfunk, Cloud, Apps und Hotspots als Vorteile
In Sachen Cloud (in dem Fall: Telekomcloud) wähnt sich das Unternehmen ebenfalls an erster Stelle. In allen Tarifen hinsichtlich des Internetzugangs mit der Telekom ist die Cloud inbegriffen, sie soll garantieren, dass alle Dienste und Informationen stets upgedatet auf dem Online-Server gespeichert werden und für alle Geräte abrufbar sind. Im so genannten Mediencenter der Telekom erhalten Nutzer ein gratis Speichervolumen von 25 GB, was in der Tat beachtlich ist. Zudem kann eine kostenlose T-Online-Mailadresse genutzt werden. Die Deutsche Telekom wirbt für ihren Cloud-Service mit zwei Testsiegeln, zusätzlich auch mit einem Sicherheitsstempel des TÜV Saarland. Zudem betont der Konzern, dass die Cloud von jedem Betriebssystem aus zu nutzen ist.
Einen weiteren Vorteil sollen die Mobilfunkkunden der Deutschen Telekom genießen können, indem sie 24 Monate lang Navigon Select gratis nutzen können. Durch die Zubuchung weiterer, laut Telekom „günstiger Zusatzpakete“ im Rahmen des Handyvertrags soll die Nutzung des Navis dauerhaft kostenlos sein. Wer sich vermehrt in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz bewegt, den lockt das Unternehmen damit, dass das entsprechende Kartenmaterial bereits eingespeist sei und damit auch offline zur Verfügung steht. Wer sich an die Telekom bindet, soll überdies vom Kooperationspaket des Unternehmens mit der Lufthansa („Miles&More“) profitieren. Zudem wirbt die Firma, dass man bei Abschluss eines Vertrags mit der Telekom den virtuellen Notizblock „Evernote Premium“ zwölf Monate lang gratis nutzen kann. Ein weiterer Vorteil für feste Kunden soll darin bestehen, iOS- und Android-Apps günstiger erwerben zu können.
Außerdem bewirbt die Deutsche Telekom den Vorteil für Kunden, sich an Telekom-Hotspots einfach einzuloggen und mit DSL-Geschwindigkeit surfen zu können. Etwa im ICE, in Bahnhöfen oder auf einigen Langstreckenflügen. Das Unternehmen lockt Neukunden damit, an 12.000 dieser Spots in Deutschland und knapp 60.000 Spots weltweit problemlos ins Internet zu gelangen. Für viele Telekom-eigene Mobilfunktarife soll die Flatrate für Hotspots bereits enthalten sein. Immerhin sollen auch Nicht-Kunden von den Hotspots profitieren, indem diese aus einem Prepaid-Angebot auswählen können.